Newsletterin im März aus der fraum*

Liebe fraum*-Freund*innen

Wieso werden gegen die Ausbreitung eines Virus ausschliesslich repressive Massnahmen gegen die Bevölkerung beschlossen, mit keinem Wort aber den Ausbau des Gesundheitswesens, einen Stopp der Privatisierungen verlangt? Das fragen die Teilnehmerinnen des Feministischen Leseseminars, die auf den Streik letztes Jahr ein Care-Manifest verfasst haben. An diesem Freitag 6.3. treten sie als Care-Chor im feministischen Streikhaus auf und laden zur Diskussion: Was hat das Care-Manifest mit dem Corona-Virus zu tun? Was können wir gerade jetzt über die Situation im Care-Sektor erkennen?

6.3.20 (Fr), 19:30, Care-Chor/Care-Manifest & Diskussion im feministischen Streikhaus, Sihlquai 115, 8005 ZH

Und das ist nicht alles, was um den 8. März passiert. Auch gestreikt wird wieder, denn: Nach dem Streik ist vor dem Streik und was für den 14. Juni 2019 galt, hat seine Gültigkeit nicht verloren. Am Sonntag 8.3. gibt es eine Versammlung mit Streikmoment auf dem Sechseläutenplatz. Am Samstag 7.3. ist die seit 30 Jahren vom Frauen*Bündnis organisierte Frauen*demo, wie immer ab Hechtplatz und wie immer unbewilligt, denn Frauen brauchen keine Bewilligung um im öffentlichen Raum zu sein. Dieses Jahr nimmt dies aber eine besondere Bedeutung an, denn beide Veranstaltungen gehören zu den Grossanlässen, die wegen Corona explizit verboten wurden. Die beiden Kollektive haben nun entschieden, die Anlässe dennoch durchzuführen. Hier die Medienmitteilung.

Wir haben hier in der fraum* verschiedene Meinungen dazu, treffen unterschiedliche Entscheidungen und hoffen, dass es nicht zur Kraftprobe kommt. Tragt besonders Sorge zu euch in mehrerer Hinsicht. Wir setzen uns ein für einen solidarischen Umgang mit Krisen statt Abschottung, Einschliessung und Instrumentalisierung. Es geht um eine alltägliche universelle Gesundheitssicherung, wie dies z.B. in den Texten von medico international beschrieben wird, und damit um die strukturelle Stärkung der lokalen Basisgesundheitskräfte. „Alles hängt von den Kapazitäten eines Gesundheitssystems ab, in dem auch solche saisonalen Belastungen eingeplant sind und in dem nicht überarbeitetes und schlecht bezahltes Personal mit knappen Ressourcen möglichst viel Umsatz für die miteinander konkurrierenden Krankenhäuser erwirtschaften soll.“

Auch mit Blick auf die Katastrophe an den Grenzen Europas sind wir entschieden gegen Abschottung. Hier ist die Möglichkeit, einen Appell an den Bundesrat zu unterschreiben, geflüchtete Menschen direkt von den griechischen Inseln aufzunehmen und ihnen ihr Recht auf Asyl zu gewähren. https://actionsprout.io/DA1A12

7.3.20 (Sa), 13:30h, Frauen*demo. Die Wut organisieren. Frauen*Solidarität jetzt! Hechtplatz ZH, frauenbuendnis-zueri.ch
8.3.20 (So), 15h, Versammlung 8. März – Wir streiken! & sagen wütend Nein! zur „AHV 21“, Sechseläutenplatz ZH, frauenstreikzuerich.ch

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Zur Stärkung empfehlen wir: trotz allem viel zusammen lachen! Und darum gibt es auch ein FEST:
7.3.20 (Sa), 21h, Fest in der fraum*, Bring dein Cape & wünsch Dir was!, DJanes, für FLINT

*** im März in der fraum* ***

13.3.20 (Fr), ab 18h, F.I.S.T. es kocht – feministisches internationalistisches solidarisches, offenes Treffen. gemeinsam kochen essen Austausch

Ab März gibt es monatlich ein offenes Treffen von F.I.S.T. Wir sind ein Treffen von Frauen* unterschiedlicher Herkunft und Realitäten, mit einem gemeinsamen Wunsch: uns zusammen von den Strukturen der heteropatriarchalen, kolonial-rassistischen und kapitalistischen Herrschaft zu befreien, feministisch, internationalistisch und solidarisch. fist.blog


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16.3.20 (Mo), ab 18:30h, die Romanescos laden zum genderqueeren Treffen

Weder Blumenkohl noch Broccoli, weder Fisch noch Vogel. Wir beanspruchen für uns Genderfreiheit und -anarchie oder einfach das gesamte Genderspektrum; gerne und vor allem auch die Zwischenräume. Unser Gender definieren wir selbst. Unser Denken ist frei und offen für Ideen jenseits des Geschlechtersystems – so es denn ein solches überhaupt geben sollte. Wir sind offen für alle Menschen, die offen sind für genderqueere Möglichkeiten und Ideen. romanescos.ch

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20.-22.3.20 (Fr-So), Braucht der Feminismus das Denken der sexuellen Differenz? Ein Wochenende mit Videoscreening von Judith Klemenc, Gespräch mit Tove Soiland, Lesung, Auslegeordnung, Diskussion

Aus Anlass einer Ausgabe des feministischen Heftes AEP-Informationen zum Denken der sexuellen Differenz (herausgegeben von Barbara Grubner und Bernadette Grubner) gibt es ein Wochenende mit verschiedenen Veranstaltungen.

In der fraum* findet seit einigen Jahren eine Auseinandersetzung mit Differenzfeminismus statt, zum Beispiel innerhalb der Bildungsreihe feminism recaptured. Was Differenzfeminismus und sexuelle Differenz meint, ist ja überhaupt nicht so klar und das gefällt hier einigen, weil es zum Diskutieren und Denken anregt, man könnte sagen, geradezu auffordert. Und: Differenzfeminismus in der fraum* ist ganz explizit und selbstverständlich und indiskutabel inklusiv.

20.3.20 (Fr), 20h, Im Namen der Mutter (Videoscreening und Gespräch mit Judith Klemenc)
21.3.20 (Sa), 17-19h, Lacan feministisch lesen: Die sexuelle Differenz heute (Gespräch von Barbara Grubner und Bernadette Grubner mit Tove Soiland)
22.3.20 (So), 14-17h, Die Differenzen des Differenzfeminismus (Lesung, Auslegeordnung, Diskussion)

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Ausserdem treffen sich in diesen Monaten in der fraum*: Lesegruppe zu weissen Privilegien, Schreibfraum*, Die Historikerin, Lacan-Lesegruppe, Kreis der polnischen Frauen, Zukunftsarchiv, FEMLITCLUB, AltRosaRot, blash*, Care-Manifest-Gruppe, aktivistin.ch u.v.m.

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Bon courage!
die Fraum*hälterinnen

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