Protestkundgebung in Zürich: Solidarität mit feministischen Kämpfen in Polen!

 

Seit vielen Jahren kämpfen Feminist*innen in Polen gegen die zunehmende Einschränkung des Rechts auf Abtreibung. Nun ist es geschehen: Am 22. Oktober hat das polnische Verfassungsgericht mitten in der Pandemie eine zentrale Ausnahmeregelung für verfassungswidrig erklärt. Bis vor kurzem waren Abtreibungen im Falle einer schwerwiegenden und tödlichen Beeinträchtigung des Fötus erlaubt. Diese Ausnahmeregelung wird nun gestrichen. Faktisch kommt dies einem Abtreibungsverbot gleich.

Begründet wird der Entscheid mit dem Schutz des Lebens. Wessen Leben soll hier geschützt werden?

Wir kennen diese spaltende Argumentation zur Genüge. Das Recht auf Abtreibung darf nicht gegen Rechte von Menschen mit Behinderung ausgespielt werden.

Die gleichen Kräfte setzen sich weder für die Selbstbestimmung, für finanzielle Absicherung, für gute Betreuung noch für gute gesundheitliche Rahmenbedingungen oder Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung ein. Ebenso wenig setzen sie sich für die Unterstützung von alleinerziehenden Müttern, für Frauenrechte oder Rechte zur körperlichen Selbstbestimmung ein. Auch die Sexualaufklärung ist immer wieder unter Beschuss. Es geht um nichts anderes als um Machterhalt und die Verteidigung eines konservativen, patriarchalen Familienbildes.

Wir sagen:
NEIN zur Heuchelei der christlich-fundamentalistischen Rechten!

JA für das Recht auf Abtreibung bei ungewollten Schwangerschaften.

Zeigen wir Solidarität mit den feministischen Kämpfen in Polen! Zeigen wir Solidarität mit ungewollt schwangeren Frauen und mit allen ungewollt schwangeren Menschen!

Alle Geschlechter sind willkommen.

Eine Bewilligung ist vorhanden. Es gilt Maskenpflicht.

Organisiert von Dziewuchy Szwajcaria, Teil des Polnischen Frauenstreikkollektivs in der Schweiz

Unsere Körper, unsere Entscheidung! Nasze ciała to nasza decyzja!

Aborcja prawem człowieka – Abtreibung ist ein Menschenrecht

Wir protestieren gegen die drastische Einschränkung des Rechts auf Abtreibung in Polen, wir stehen ein für Selbstbestimmung über unsere Körper!

 

zum 14. juni – ein brief für euch

wir tragen die fraum an diesem 14. juni und jeden tag überall in die stadt und aufs land hinaus: wo immer wir sind, die wir uns mit der fraum in verbindung fühlen, dort ist fRaum für uns.

wir? ja, wir! wir, die wir laut und leise, mit gesprächen, mit gebärden, mit sein und mit dasein, mit manchmal weggehen und manchmal wiederkommen, mit schreien, mit schweigen, mit rufen, mit schreiben, mit zuhören den patriarchalen monolog* immer wieder unterbrechen.

wir werden uns zu grösseren anlässen in unserer fraum wiederfinden können, auf dass wir uns immer wieder erzählen und zeigen können, immer wieder zuhören und hinsehen können, in allen erdenklichen formen, tönen, räumen, bildern, berührungen und bewegungen.

bleiben wir an den bestehenden gesprächen und fangen wir mit neuen an.

zum fraum_BriefZum14Juni

Hinweise zum Rausgehen:

We call for an end of women’s hell in Poland! Wir verlangen, dass Frauenhölle in Polen zu Ende geht.

(DE, EN, PL)

☂️☂️☂️Wir machen unsere Regenschirme nicht zu, wir werden bis zum Ende kämpfen. Wir schreiben E-Mails an die Abgeordnete von Parlament, wir inspirieren einander zu Solidaritätsaktionen und informieren über weiteren Versuche, die Abtreibung wegen fetalen Missbildungen illegal zu machen, was praktisch ein totales Abtreibungsverbot bedeutet. Wir informieren auch über den Versuch, Sexualerziehung in polnischen Schulen zu verbieten.

  • Uns, polnischen Staatsangehörigen, die ausserhalb Polen wohnen, Dziewuchy Szwajcaria (Mädls Schweiz), wird wahrscheinlich unseres Wahlrecht in den nächsten Präsidentenwahlen entgezogen.
  • Wir – Frauen, die von vielen Politikern nur als unbezahlte Pflegekräfte und lebende Inkubatoren gesehen werden – verlangen, dass das Projekt, vorgeschlagen von Kaja Godek, abgelehnt wird.
  • Wir verlangen, dass Frauen nie mehr als politische Geisel benutzt werden.
  • Wir verlangen neue, frauenfreundliche Gesetze, die die Fragen der Gesundheit von Frauen nach den Standards von Medizin und Wissenschaft und nicht Theologie bestimmen.
  • Wir verlangen, dass Frauenhölle in Polen zu Ende geht.☂️☂️☂️

Dziewuchy Szwajcaria, DziewuCHy 

☂️☂️☂️We are not folding down our umbrellas ☂️☂️☂️, we will fight till the end. We are writing emails to parliamentary representatives, we are inspiring each other to acts of solidarity, and informing about yet another attempt to delegalise abortion on grounds of foetal abnormalities, which would effectively mean an almost total abortion ban. We are also informing about the attempts to ban sexual education in Polish schools.

  • It’s us, Polish citizens living abroad, Dziewuchy Szwajcaria (Gals Switzerland), who are also facing being deprived of the right to vote in the upcoming presidential election.
  • Us – women, who are perceived by politicians only as unpaid care givers and live incubators – we demand the rejection of the project proposed by Kaja Godek.
  • We call for the end to using women as political hostages.
  • We call for a new, pro-women legislation that would regulate the issues related to broadly defined women’s health according to standards of medical science, not theology.
  • We call for an end of women’s hell in Poland.

Dziewuchy Szwajcaria, DziewuCHy

☂️☂️☂️ Nie składamy parasolek, działamy do końca ☂️☂️☂️. Piszemy maile do posłanek i posłów, inspirujemy się do działań solidarnościowych, informujemy o kolejnej próbie delegalizacji aborcji z przyczyn embriopatologicznych – co oznacza faktyczne wprowadzenie całkowitego zakazu aborcji – oraz o próbie zakazania edukacji seksualnej w polskich szkołach.

  • To my, obywatelki mieszkające za granicą Polski, Dziewuchy Szwajcaria, które chce się również pozbawić prawa do udziału w wyborach prezydenckich.
  • My – kobiety, które polityka postrzega jedynie jako kapitał opiekuńczy i żywe inkubatory – żądamy odrzucenia projektu Kai Godek.
  • Żądamy zaprzestania czynienia z kobiet zakładniczek politycznych.
  • Żądamy nowej, prokobiecej ustawy regulującej sprawy związane z szeroko pojętym zdrowiem kobiet zgodnie ze standardami wiedzy medycznej, a nie teologicznej.
  • Żądamy końca piekła kobiet w Polsce.

Dziewuchy Szwajcaria, DziewuCHy

 

POLAND: Show solidarity to Polish women! NO TO ABORTION BAN!

Taking advantage of the COVID-19 lock-down situation, the Polish Parliament is planning to vote on several ???????? ???? next week (15-16th of April):

1. Tightening of the anti-abortion law (submitted by Kaja Godek in 2017 as “stop abortion”). The proposed changes to the existing law include abolishing access to termination due to fetal abnormalities. The proposal wrongfully calls this “eugenic abortion”. Furthermore it limits access to prenatal check-ups, and does not introduce any form of support to affected families or those raising children with disabilities or terminal diseases.

2. Changes to criminal law meaning prison sentence for “popularising sexual activity in children (up to 18 years of age)” which may comprise criminalising sex education in schools. It is woth noting that age of consent in Poland is currently 15, meaning teenagers between 15 and 18 years of age may have sex, but not learn about it!

You can help too:

– spread awareness: share this post
– find out more: https://en.federa.org.pl/poland_srhr_bills/?fbclid=IwAR0rNZMdPbuIZSLqfz0iHuGZLqSUGk6nayRnr-WqAcQ5IwIsn8mmlIwWY8c
– join the movement: https://www.facebook.com/events/534534270781811/  

Graphic: Ola Jasionowska, Photo: Radosław Wojnar

 

Corona-News

Liebe alle

In der Fraum* spannen wir Fäden zwischen Frauen und Feminist*innen vieler Generationen, zwischen verschiedenen Gruppen und Anliegen quer durch die Welt und kommen uns auf vielen Ebenen näher. Kein Ort von Social Distancing, im Gegenteil. All dem möchten wir im Moment besonders Sorge tragen.

Darum:

Das Wochenende zum Denken der sexuellen Differenz (20.-22. März) wird auf Sommer/Herbst verschoben.

Jede Gruppe mag selbst entscheiden, ob ihre Treffen in den kommenden Wochen stattfinden. Wir Fraum*hälterinnen raten aber, sicher in den nächsten zwei Wochen auf Treffen zu verzichten.

Bitte schreibt uns, wenn ihr Hilfe benötigt. Es sind zahlreiche Foren zur Nachbarschaftshilfe im Entstehen.

Wir freuen uns SEHR auf die Tage, wenn wir uns hier wiedersehen und schicken Glückskäfer zur Stärkung.

Die Fraum*hälterinnen

Newsletterin im März aus der fraum*

Liebe fraum*-Freund*innen

Wieso werden gegen die Ausbreitung eines Virus ausschliesslich repressive Massnahmen gegen die Bevölkerung beschlossen, mit keinem Wort aber den Ausbau des Gesundheitswesens, einen Stopp der Privatisierungen verlangt? Das fragen die Teilnehmerinnen des Feministischen Leseseminars, die auf den Streik letztes Jahr ein Care-Manifest verfasst haben. An diesem Freitag 6.3. treten sie als Care-Chor im feministischen Streikhaus auf und laden zur Diskussion: Was hat das Care-Manifest mit dem Corona-Virus zu tun? Was können wir gerade jetzt über die Situation im Care-Sektor erkennen?

6.3.20 (Fr), 19:30, Care-Chor/Care-Manifest & Diskussion im feministischen Streikhaus, Sihlquai 115, 8005 ZH

Und das ist nicht alles, was um den 8. März passiert. Auch gestreikt wird wieder, denn: Nach dem Streik ist vor dem Streik und was für den 14. Juni 2019 galt, hat seine Gültigkeit nicht verloren. Am Sonntag 8.3. gibt es eine Versammlung mit Streikmoment auf dem Sechseläutenplatz. Am Samstag 7.3. ist die seit 30 Jahren vom Frauen*Bündnis organisierte Frauen*demo, wie immer ab Hechtplatz und wie immer unbewilligt, denn Frauen brauchen keine Bewilligung um im öffentlichen Raum zu sein. Dieses Jahr nimmt dies aber eine besondere Bedeutung an, denn beide Veranstaltungen gehören zu den Grossanlässen, die wegen Corona explizit verboten wurden. Die beiden Kollektive haben nun entschieden, die Anlässe dennoch durchzuführen. Hier die Medienmitteilung.

Wir haben hier in der fraum* verschiedene Meinungen dazu, treffen unterschiedliche Entscheidungen und hoffen, dass es nicht zur Kraftprobe kommt. Tragt besonders Sorge zu euch in mehrerer Hinsicht. Wir setzen uns ein für einen solidarischen Umgang mit Krisen statt Abschottung, Einschliessung und Instrumentalisierung. Es geht um eine alltägliche universelle Gesundheitssicherung, wie dies z.B. in den Texten von medico international beschrieben wird, und damit um die strukturelle Stärkung der lokalen Basisgesundheitskräfte. „Alles hängt von den Kapazitäten eines Gesundheitssystems ab, in dem auch solche saisonalen Belastungen eingeplant sind und in dem nicht überarbeitetes und schlecht bezahltes Personal mit knappen Ressourcen möglichst viel Umsatz für die miteinander konkurrierenden Krankenhäuser erwirtschaften soll.“

Auch mit Blick auf die Katastrophe an den Grenzen Europas sind wir entschieden gegen Abschottung. Hier ist die Möglichkeit, einen Appell an den Bundesrat zu unterschreiben, geflüchtete Menschen direkt von den griechischen Inseln aufzunehmen und ihnen ihr Recht auf Asyl zu gewähren. https://actionsprout.io/DA1A12

7.3.20 (Sa), 13:30h, Frauen*demo. Die Wut organisieren. Frauen*Solidarität jetzt! Hechtplatz ZH, frauenbuendnis-zueri.ch
8.3.20 (So), 15h, Versammlung 8. März – Wir streiken! & sagen wütend Nein! zur „AHV 21“, Sechseläutenplatz ZH, frauenstreikzuerich.ch

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Zur Stärkung empfehlen wir: trotz allem viel zusammen lachen! Und darum gibt es auch ein FEST:
7.3.20 (Sa), 21h, Fest in der fraum*, Bring dein Cape & wünsch Dir was!, DJanes, für FLINT

*** im März in der fraum* ***

13.3.20 (Fr), ab 18h, F.I.S.T. es kocht – feministisches internationalistisches solidarisches, offenes Treffen. gemeinsam kochen essen Austausch

Ab März gibt es monatlich ein offenes Treffen von F.I.S.T. Wir sind ein Treffen von Frauen* unterschiedlicher Herkunft und Realitäten, mit einem gemeinsamen Wunsch: uns zusammen von den Strukturen der heteropatriarchalen, kolonial-rassistischen und kapitalistischen Herrschaft zu befreien, feministisch, internationalistisch und solidarisch. fist.blog


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16.3.20 (Mo), ab 18:30h, die Romanescos laden zum genderqueeren Treffen

Weder Blumenkohl noch Broccoli, weder Fisch noch Vogel. Wir beanspruchen für uns Genderfreiheit und -anarchie oder einfach das gesamte Genderspektrum; gerne und vor allem auch die Zwischenräume. Unser Gender definieren wir selbst. Unser Denken ist frei und offen für Ideen jenseits des Geschlechtersystems – so es denn ein solches überhaupt geben sollte. Wir sind offen für alle Menschen, die offen sind für genderqueere Möglichkeiten und Ideen. romanescos.ch

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20.-22.3.20 (Fr-So), Braucht der Feminismus das Denken der sexuellen Differenz? Ein Wochenende mit Videoscreening von Judith Klemenc, Gespräch mit Tove Soiland, Lesung, Auslegeordnung, Diskussion

Aus Anlass einer Ausgabe des feministischen Heftes AEP-Informationen zum Denken der sexuellen Differenz (herausgegeben von Barbara Grubner und Bernadette Grubner) gibt es ein Wochenende mit verschiedenen Veranstaltungen.

In der fraum* findet seit einigen Jahren eine Auseinandersetzung mit Differenzfeminismus statt, zum Beispiel innerhalb der Bildungsreihe feminism recaptured. Was Differenzfeminismus und sexuelle Differenz meint, ist ja überhaupt nicht so klar und das gefällt hier einigen, weil es zum Diskutieren und Denken anregt, man könnte sagen, geradezu auffordert. Und: Differenzfeminismus in der fraum* ist ganz explizit und selbstverständlich und indiskutabel inklusiv.

20.3.20 (Fr), 20h, Im Namen der Mutter (Videoscreening und Gespräch mit Judith Klemenc)
21.3.20 (Sa), 17-19h, Lacan feministisch lesen: Die sexuelle Differenz heute (Gespräch von Barbara Grubner und Bernadette Grubner mit Tove Soiland)
22.3.20 (So), 14-17h, Die Differenzen des Differenzfeminismus (Lesung, Auslegeordnung, Diskussion)

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Ausserdem treffen sich in diesen Monaten in der fraum*: Lesegruppe zu weissen Privilegien, Schreibfraum*, Die Historikerin, Lacan-Lesegruppe, Kreis der polnischen Frauen, Zukunftsarchiv, FEMLITCLUB, AltRosaRot, blash*, Care-Manifest-Gruppe, aktivistin.ch u.v.m.

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Bon courage!
die Fraum*hälterinnen