Die frau*m, das Frauen*Zentrum mitten in Zürich, ist ein offener Begegnungsraum für den Austausch feministischer Energien.
Die frau*m schafft Verbindungen, politische Praxis und Selbstermächtigung durch ihr Bestehen. Ausgehend von allen möglichen Differenzen zwischen Frauen* wird ein Zusammensein möglich und erlebbar.
Frauen*Zentrum ist zunächst eine Behauptung, die wir aufstellen. Ein Eintrittspunkt in eine Erfahrung, die wir nötig haben. Ein Bedürfnis. Zentrum ist spezifisch gemeint und kein Generalisierungsanspruch. Es ist selbstbewusst und denkt auch an die Tourist_innen. Es ist ein Wunsch nach einem Ort für Austausch, wo sich Zusammenhänge verbinden können.
Der Raum soll durch eine Vielzahl unterschiedlicher Tätigkeiten, Auslotungen, Versuche und Strategien verschiedener Frauen, Inhalte und deren Nebeneinander ermöglichen, ohne diese vorgängig festzulegen. Was das bedeutet, wollen wir gemeinsam mit Euch, die sich angesprochen fühlen, herausfinden – und zwar im Sinne von Artikulation über Praxis. Wir wünschen uns Austausch, Sich-Gegenseitig-Verständlich-Machen, lernen und verlernen anstatt Analyse-Paralyse.
Und es geht dabei zentral um Einbindungsstrukturen: Wie können jene, die im Frauen*Zentrum tätig sein wollen, den Raum nicht nur nutzen, sondern auch formen und mittragen? Beim Beleben dieses Raumes geht es zunächst um das WIE handeln und nicht um das zielorientierte WAS. Beleben tun nicht starr definierte Identitäten, sondern sich im Wandel des Lebens befindende Menschen, die sich aufgrund ihrer Auffassung von Frau zu solidarischem Handeln verbinden möchten, sei dies konsequent oder experimentell.
Das Frauen*Zentrum spricht nicht nur eine Kategorie von Frau an: In unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Orten, in der möglichen Unzahl verschiedener komplexer gesellschaftlicher Situationen ist mensch Frau, wird mensch zu Frau gemacht oder Frau will sich als solche definieren. Wir möchten einen Raum als Ausgangspunkt für Handlung schaffen und nicht die Menschen definieren, die diesen beleben. Was bedeutet es, Frau auch als gesellschaftliche Position zu verstehen? Wir gehen aus von Differenzen zwischen Frauen: alte Frauen; Mütter; Schwarze Frauen; Hausfrauen; Transfrauen; Lesben; prekarisierte Arbeiterinnen; Transmänner mit einer Geschichte als Frauen; Frauen, die migriert sind; Künstlerinnen; Vielformen.
Das Frauen*Zentrum lädt dazu ein, sich zu beteiligen. Ihr könnt Euch einbringen: Gruppen oder Einzelpersonen mit mehr oder weniger ausformulierten Vorhaben, Wünschen, Fragen. Welche hat Ideen für Veranstaltungen, will hier Sitzungen machen, hat Vorschläge für die Organisation, welche hat welche Bedürfnisse, welche fühlt sich wie angesprochen? Und welche möchte einfach mal nur vorbeischauen und sich informieren?
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Ich bin zwar schon wach
doch ist’s als wär ich am Träumen
das muss es sein –
ich lebe den FRAUM!
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18. Januar 2014